TITEL: Für immer (Forever) [revidierte Fassung]
AUTOR: HD_Genscher
RATING: PG
PAIRING: B/W
SPOILER: 4. Staffel
DISCLAIMER: Alle Charaktere und Orte gehören Joss Whedon, Mutant Enemy, et al.
Sarah Michelle Gellar und Alyson Hannigan gehören sich selbst.
ARCHIVIERUNG: Sicher. Sag mir nur, wo!
FEEDBACK: Bitte.
GEWIDMET: Janine (deine "And It All Became So Clear"-Reihe war die erste B/W-Story, die ich gelesen habe und ich bin sofort süchtig geworden...)
ZUSAMMENFASSUNG: Sarah Michelle Gellar und Alyson Hannigan werden mittels Magie nach Sunnydale teleportiert. Nach dieser Erfahrung wird die Welt nie mehr so sein, wie sie einmal war. Dritte Story in der 'Forever'-Reihe.
ANMERKUNG: Die Idee ist nicht von mir. Dies ist eine Buffy/Willow-Implementation von Rockys Star Trek: Voyager-Story "Stranger Than Fiction" (die ihrerseits durch den Klassiker "Visit To A Weird Planet Revisited" inspiriert wurde) und sie enthält zwei kurze Zitate aus dieser Story (denn ich wäre nicht in der Lage gewesen, es besser auszudrücken).
Diese Story ist ebenfalls die Antwort auf eine Herausforderung von Dave vom 20. Januar 2000 auf buffyloveswillow (Post #907).
Ich muß Dan für die Einsichten danken, die er mir in "Choices" gegeben hat.
Und schließlich: Dies ist die revidierte und korrigierte Version der Story, korrekturgelesen von Kris.
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Buffy Anne Summers, die Vampirjägerin, lag geduldig auf ihrem Bett in ihrem Zimmer im Studentenwohnheim. Sie hatte ein Buch in ihrer Hand. Neben ihr auf dem Boden in einem Pentagramm saß Willow Rosenberg. Sie, wie alle anderen Anwesenden, widmeten ihre komplette und ungeteilte Aufmerksamkeit dem allmächtigen Individuum, das ihre Leben bestimmte - dem Regisseur.

"Also, Sarah, du wirst einfach nur daliegen und in deinem Buch lesen, okay?" sagte er, während er auf das Bett deutete. Sarah nickte.

Er wandte sich an Alyson. "Währenddessen wirst du etwas Sand auf die fehlenden Teile des Pentagramms streuen und es somit vervollständigen, während du deinen Zauberspruch rezitierst. Für letzten paar Zeilen wirst du mit dem Sand aufhören und deine Augen schließen. Wir werden später noch ein Close-Up davon machen, aber fürs erste..."

"Okay", antwortete Alyson.

"Fein", fuhr der Regisseur mit seinen Instruktionen fort. "Dann wird sich der Löffel in Bewegung setzen." Innerhalb des magischen Zirkels stand ein halbvolles Wasserglas und ein silberner Löffel lag daneben. "Er wird hochgezogen, über das Glas schweben und auf mein Zeichen hin verlierst du die Konzentration, öffnest deine Augen und der Löffel wird in das Glas fallen, okay?"

"Jepp."

Er ging auf die Kamera zu. "Ich möchte jeden auf seiner oder ihrer Position, bitte!" sagte er mit erhobener Stimme. Während alle sich auf ihre Position begaben, nahm er in seinem Stuhl platz.

"Licht?" fragte er.
"Okay!" antwortete jemand.
"Kamera?" fuhr er fort.
"Läuft!"
Das war die Antwort, die er hören wollte. Also sagte er:
"... und Action!"
Und das war der Zeitpunkt, an dem alles anfing.

Sarah las in ihrem Buch. Sie schien so vertieft darin als ob sie seit Stunden darin lesen würde. Alyson ließ etwas von dem weißen Sand auf das Pentagramm rieseln und begann ihren Zauberspruch.
"Alishnah petruq shabbah..."

Als sie zu ihrer letzten Zeile kam, schloß sie die Augen und öffnete instinktiv ihre Handflächen in Richtung des Zentrums des Zirkels, als ob sie Willows Energie auf den darin liegenden Löffel leiten wollte. Auf das Zeichen des Regisseurs hin zog die Special-Effects-Crew an dem beinahe unsichtbaren Nylonfaden, der später aus dem Film entfernt werden würde. Der Löffel erhob sich langsam vom Boden und bewegte sich dann langsam über das Glas.

"Okay, jetzt verlierst du den Fokus!" befahl der Regisseur.

Alyson runzelte die Stirn und öffnete die Augen. Der Löffel fiel.

Im selben Moment begann sie ein seltsames Gefühl in ihrer Magengegend zu verspüren. Sarah spürte es ebenfalls. Sie fühlten sich schwindlig; die Welt um sie herum löste sich auf, und dann...

Der Raum. Sarah war nicht länger in einem Filmstudio, auf einem Filmset. Stattdessen schwebte sie etwa drei Fuß hoch in der Luft. Die Zeit schien sich irgendwie zu dehnen, so daß sie einen Blick auf ihre Umgebung werfen konnte. Über ihrem Kopf war ein bewölkter, aber sonniger Nachmittagshimmel. Neben ihr schwebte ihre Kollegin, die sie mit derselben Menge an Überraschung und Furcht anblickte, die auch ihr ins Gesicht geschrieben sein mußte. In dem Moment, in dem sie realisierte, daß unter ihr ein Teich war, verlangte die Gravitation nach ihrem unvermeidlichen Recht. "Oh-oh!" brachte sie gerade noch heraus, dann fielen sie und Alyson in den Teich.

Mit dem Rest ihrer Würde gelang es ihr, wieder daraus hervorzuklettern, klatschnaß und bedeckt mit Wasserpflanzen. Sarah konnte nicht umhin, in ein Kichern auszubrechen, als sie einen Blick auf Alyson warf und sah, daß sie im gleichen Zustand war. Alyson lächelte sie an.

Sie hatte absolut keine Ahnung, was gerade passiert war, noch wo sie waren, aber es schien klar zu sein, daß dies Teil des Botanischen Gartens auf dem Campus der UC Sunnydale war. Also waren sie in Sunnydale. Im *wirklichen* Sunnydale. 'Aber das ist unmöglich!' dachte sie.

Aber es gab keine Möglichkeit, zu leugnen, daß sie plötzlich irgendwo draußen waren und direkt in einen Teich gefallen waren, anstatt in einem Studio zu sein.

"Ist bei dir alles in Ordnung?" hörte sie Alyson fragen. "Ja, außer daß ich naß wie ein begossener Pudel bin. Und bei dir?"

"Mir geht's gut." Alyson deutete auf ein Gebäude in einiger Entfernung, das definitiv so aussah wie Stevenson Hall. "Denkst du was ich denke?" fragte sie.

Sarah entfernte eine hartnäckige Wasserpflanze aus Alysons Haar.
"Es kann nicht Sunnydale sein. Wie sollte das möglich sein? Ich meine, es ist ein fiktionaler Ort, erinnerst du dich?"

"Das hier sieht aber ziemlich nach dem Campus der Uni Sunnydale aus. Und frag mich nicht, wie! Ich habe keine Ahnung!" antwortete Alyson.

"Vielleicht hat ja in diesem Buffyversum jemand den gleichen Spruch ausgeführt und etwas ist schiefgegangen..." schlug Sarah vor. "Jedenfalls werden wir das nicht herausfinden, wenn wir hier den ganzen Nachmittag herumstehen, also würde ich vorschlagen, daß wir in unser Wohnheimzimmer gehen. Wir können uns umziehen, um aus diesen nassen Klamotten rauszukommen."
"Vorausgesetzt Buffy und Willow in diesem 'Buffyversum', wie du es genannt hast, haben die gleiche Größe wie wir."
"Das hoffe ich", sagte Sarah und begann, auf das Gebäude zuzugehen.

Während sie über eine Rasenfläche gingen, um auf einen Fahrradweg zu gelangen, der sie zu den Wohnheimen führen würde, konnte Alyson immer noch nicht recht glauben, was passiert war. Das war der größte Traum eines jeden Buffy-Fans: Ein einziges Mal in Sunnydale zu sein. Mal davon abgesehen, daß sie kein Fan war, sondern ein Teil der Traumfabrik, die die Buffy-Fernsehserie möglich machte.

Das war der Moment, als sie Marc Blucas' Stimme sagen hörte: "Hi, Buffy!" Außer daß es nicht Blucas war, sondern Riley. Er war beinahe in sie hineingelaufen, als er plötzlich um eine Gruppe großer Büsche gejoggt war. Er war schnell gelaufen, und sein Gesicht war schweißbedeckt. "Hi... Willow..." fügte er hinzu. Seine Stimme erstarb. Er hatte entdeckt, daß sie für einen schönen Frühlingstag in Sunnydale bedeutend zu naß waren. Sarah war die erste, die sich von ihrem Schock erholte. "Ähm, hi... Riley! Wie geht's?" sagte sie mit einem gewissen Unwohlsein. In der Serie waren Buffy und Riley ein Paar. Aber in seinen Augen war ein ganz anderer Ausdruck. Er warf einen weiteren Seitenblick auf Alyson und es schien beinahe so, daß der Ausdruck in seinem Gesicht einer von... Eifersucht war.
"Gut. Ich muß gehen." antwortete er kurzangebunden und weg war er, während er etwas murmelte, das beinahe wie "Wet-T-Shirt-Contest" klang. Alyson und Sarah wechselten einen Blick.
Sie hatte beide ein seltsames Gefühl, ein unbestimmtes Gefühl, daß hier einige Dinge anders waren.
"Es scheint, daß Riley und ich hier kein... Paar sind", sprach Sarah laut aus, was sie beide dachten.
Das ließ Alyson ihre Stirn runzeln. "Ich frage mich, was ich und... Tara... sind... ich meine..." stammelte sie.
"Hey, du bist die Schauspielerin Aly, und nicht die stammelnde Willow, erinnerst du dich?" bemerkte Sarah. "Und hab keine Angst. Wir werden schon unseren Weg zurückfinden, okay?"
Alyson mußte lachen. Das hörte sich genau an wie Buffy, die etwas Ermutigendes zu Willow sagte, um sie aufzumuntern, wenn sie in Schwierigkeiten waren.
"Aber... wir müssen auch daran denken, daß wir in Schwierigkeiten geraten können", fuhr Sarah fort. "Vielleicht werden wir einige Dinge nicht wissen, die hier anders abgelaufen sind... Und dann ist da noch eine große Sache, über die ich am liebsten nicht nachdenke..." Sie brach ab.
Aly wußte, worüber sie sprach. "Du bist nicht die Jägerin. Und wenn das hier wirklich Sunnydale ist..." begann sie.
"...dann gibt es eine Menge Vampire und Dämonen hier!" beendete Sarah den Satz.

***

Schließlich hatten sie es zum Wohnheim geschafft, und nachdem sie eine "Mitstudentin" nach ihrem Zimmer gefragt und mehr als einen fragenden Blick in Bezug auf ihren Geisteszustand geerntet hatten, standen sie vor dem, was in diesem Universum ihr Zuhause war.

Sarah zögerte einen Moment. Sie hatten schließlich keine Ahnung, was sie auf der anderen Seite dieser Tür erwartete.
Dann faßte sich Alyson ein Herz und öffnete die Tür. Schnell betraten sie "ihr" Zimmer und Alyson schloß die Tür hinter ihnen. Gerüchte verbreiteten sich sicher schnell im Wohnheim. Nach ihrem Zimmer zu fragen war eine Sache, aber direkt davor zu stehen und sich zu fürchten, einzutreten, war etwas, das noch mehr Sorgen über ihre Zurechnungsfähigkeit erzeugen würde.

Ehrfürchtig standen sie im Raum. Dies war genau wie ihr Zimmer auf dem Set. Die Bücher in den Regalen, ihre Betten, Willows Laptop auf dem Schreibtisch... Alles war in perfekter Ordnung, so wie sie es auf dem Set erwartet hätten. Aber dies war kein Set. Dies war... real.
Nach allem, was sie bislang gesehen hatten, kam das nicht unerwartet, aber es war trotzdem... seltsam.
"Schau dir das an!" Alyson deutete auf das Pentagramm auf dem Boden. Ein Löffel in einem halb gefüllten Wasserglas stand in seiner Mitte. Sie wechselten einen Blick. Vielleicht war das der Hinweis, nach dem sie gesucht hattten.
Keine der beiden glaubte an Magie. Oh, natürlich gab es merkwürdige Dinge im Universum, aber Magie... Nein.
Es mußte jedoch eine Erklärung für das geben, was mit ihnen geschehen war, und vielleicht war dies ein Teil von ihr. Dies war schließlich das 'Buffyversum'.

Während Sarah immer noch vertieft in den Raum zu sein schien, in jede Ecke blickte, als ob sie sicherstellen wolle, daß es sowohl real als auch eine exakte Kopie ihres Raumes war, beschloß Alyson, ihre nasse Kleidung zu wechseln und ging hinüber zu "ihrem" Schrank.
Sie würde einige von Willows Kleidungsstücken nehmen müssen - jedoch nicht ohne einige Skrupel. Sie gehörte nicht hierher und diese Kleidungsstücke gehörten ihr nicht. Besonders nicht... diese Kleidungsstücke! Über das hinaus, was sie als normales Willow-Outfit bezeichnen würde, wie einige Tops und Röcke, hatte sie eine Menge exquisiter Unterwäsche im Schrank entdeckt. Unterwäsche, die ziemlich sexy war. Sie fragte sich unwillkürlich, für welchen Liebhaber Willow die anzog...
Sie wählte ein rotes Top und schwarze Jeans und ging hinüber zu ihrem Badezimmer. "Ich bin in einer Minute wieder da", fügte sie hinzu.
Sarah nickte nur. Alyson verschwand durch die Tür. Sie tauchte einen Moment später wieder auf und warf ihrer Kollegin ein Handtuch zu. "Vielleicht willst du dir schonmal die Haare abrubbeln..." sagte sie und schloß die Tür hinter ihr. "Danke", murmelte Sarah.

In eben diesem Moment flog die *andere* Tür auf und Willow betrat den Raum. Sarah wirbelte in Panik herum, aber sie hatte keine Chance, dem zu entkommen, was jetzt kam.
Willow stürzte sich auf sie, sprang sie beinahe an, gab ihr eine feste Umarmung und dann... küßte sie sie. Einfach so. Direkt auf den Mund, ohne Vorwarnung. Sarah war sowohl überrascht als auch schockiert, aber sie reagierte instinktiv und gab dem Kuß nach. Schließlich hatte sie ja Erfahrung darin, Mädchen zu küssen, von ihrem MTV-preisgekrönten Filmkuß mit Selma Blair in "Eiskalte Engel". Und da war noch einer gewesen... Dieser Gedanke hatte keine Chance, sich komplett zu manifestieren, denn Sarahs Gehirn war vollkommen damit beschäftigt, die Gefühle zu verarbeiten, die anscheinend von jeder Nervenfaser in ihrem Körper ausgingen.

Dies war beinahe so gut wie... nein, mindestens so gut wie... irgendwie sogar besser als... definitiv besser als das letzte Mal, daß sie ein Mädchen geküßt hatte. Dieser Gedanke kreiste in ihrem Kopf während sich die Zeit zu dehnen schien und der Kuß endlos andauerte.

Sarah konnte nicht glauben, was sie tat. Nicht nur, daß sie Willow küßte (sie war sich ziemlich sicher, daß dies die echte Willow war), nein, sie verglich die Küsse auch!
Willow tat dasselbe. Sie hatte in ihrer Geliebten irgendeine Spannung gespürt, aber sie war so froh, daß mit Buffy alles in Ordnung war, daß sie glücklich darüber hinwegsah.

"Der Göttin sei dank, dir ist nichts passiert, Buff!" rief Willow aus, nachdem sie schließlich den Kuß beenden mußte, um dem Bedarf ihres Körpers nach etwas Sauerstoff nachzugeben.
"Weißt du, ich saß hier...", die Rothaarige deutete auf den magischen Kreis auf dem Boden, "...und versuchte meinen Zauber."
Die blonde Schauspielerin blickte verwirrt drein.
"Der Translokationsspruch, von dem ich dir erzählt habe?" offerierte Willow. "Der, bei dem ich einen Löffel in ein mit Wasser gefülltes Glas bewege..."
Sarah nickte. Das war seltsam. Wie konnte sie den gleichen Spruch in verschiedenen Universen ausführen und solch eine Wirkung hervorrufen? Das war nur möglich, wenn sehr mächtige Kräfte am Werk waren und wenn sie zugab, daß so etwas wie Hexerei wirklich existierte.
"Ich mußte plötzlich an letzte Nacht denken, und..." Willow wurde rot. "Im einen Moment lagst du lesend auf dem Bett, und dann... warst du einfach verschwunden."
"Ich fand mich drei Fuß über dem Teich im Botanischen Garten auf dem Campus wieder..." erläuterte Sarah.
"Das würde erklären, warum deine Klamotten naß sind, als ob geduscht hättest, ohne die Zeit zu haben, sie auszuziehen, wie letzte Woche..." Der Blick, den Willow ihr zuwarf, während sie dies sagte, ließ Sarah unwohl werden. Da war sowohl leichte Belustigung als auch Verlangen in diesem Blick. Aber das kam nicht wirklich unerwartet. Ihr nasses Top betonte sicher ihren Körper an genau den richtigen Stellen. Und wenn Buffy und Willow in diesem Buffyversum zusammenwaren... Irgendwie hatte sie das Gefühl, erklären zu müssen, daß sie nicht Buffy war.
"...und dann fiel ich eine Sekunde später sehr unelegant hinein." schloß sie.

"O, du Arme..." Willow versuchte, sie wieder in den Arm zu nehmen und sie zu küssen, während ihre mütterlichen Instinkte das Kommando übernahmen. Dieses Mal weigerte sich Sarah jedoch. Sie faßte Willow an den Schultern und schob sie sanft aber bestimmt weg. Sie war letztlich eben nicht Buffy.

Willow bemerkte sofort, daß hier etwas nicht stimmte. Ihre Buffy würde das nicht tun.
"Wer bist du?" fragte sie, ihre Stimme gefährlich leise.
"Schau..." Sarah versuchte, die Sache langsam anzugehen.
"Beantworte nur meine Frage: Wer. Bist. Du." fragte Willow nocheinmal, mit einem noch feindseligeren Unterton.

"Es tut mir leid, Will. Ich wollte nicht so tun, als wäre ich Buffy." antwortete sie schnell. "Ich bin nämlich nicht Buffy. Zumindest nicht die Buffy, die du kennst und liebst." fügte sie hinzu.
Willow verschränkte die Arme vor ihrer Brust und nahm im Lichte dieser Enthüllung eine defensive Haltung an.
"Und stattdessen bist du..." sagte Willow, während die Feindseligkeit in ihrer Stimme ein wenig nachließ.
"Sarah Michelle Gellar."
"Und warum siehst du genauso aus wie Buffy, redest wie Buffy und küßt sogar wie Buffy?"
"Ich bin Schauspielerin. Die Fernsehserie, in der ich die Hauptrolle spiele, heißt 'Buffy - die Vampirjägerin'. In meiner Welt bin ich also Buffy." erläuterte Sarah.

Willow konnte nicht glauben, was sie gerade gehört hatte. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht zeigte das deutlich und Sarah konnte ihr keinen Vorwurf machen. Wenn sie nicht wüßte, daß das nichts als die Wahrheit war, dann würde sie es wohl auch nicht glauben. Verdammt, wenn ihr gestern jemand gesagt hätte, daß es wirklich irgendwo eine Stadt namens Sunnydale mit einer Vampirjägerin namens Buffy gab - selbst wenn es in einem anderen Universum wäre - dann hätte sie wohl laut gelacht ob eines solchen Unfugs.

Joss würde ausflippen, wenn er davon erfahren würde. Mal abgesehen von der Tatsache, daß sie und Willow - Buffy und Willow, korrigierte sie sich - hier miteinander gingen.
Sie erinnerte sich an die Nacht nach dem Dreh von "Choices". Sie hatten dieselbe Szene wieder und wieder wiederholt. Wann war das gewesen? Richtig, in der dritten Staffel - irgendwann gegen Ende, dachte sie. Willow war von beinahe jedem College im Land angenommen worden. Stattdessen wollte sie bei ihr - Buffy - bleiben. "Es ist ein guter Kampf, Buffy, und ich will daran teilhaben", hatte Alyson gesagt, mit diesem süßen Ausdruck auf dem Gesicht. Es war beinahe ein verlangender Blick gewesen. Zumindestens jetzt schien es so. "Ich liebe dich", hatte Buffy zu antworten. Und das hatte sie getan, wieder und wieder, mit all den Emotionen, die sie - absolut Buffy in diesem Moment - für ihre Hexenfreundin empfand.
Aber der Regisseur dieser Episode, James Contner, war nicht damit zufrieden gewesen. Schließlich hatten sie sich mit einem Shot begnügt, der akzeptabel, aber nicht gut war, wie Jim ihnen gesagt hatte.

In dieser Nacht hatten sie noch in Alys Wohnwagen zusammengesessen, um anhand des Drehbuchs eine schwierige Szene durchzusprechen, die sie morgen drehen würden. Stattdessen hatten sie über eine Möglichkeit geredet, einen Gedanken, der ihnen beiden gekommen war, als sie dieselbe Szene wieder und wieder spielen mußten.

Könnten Buffy und Willow zusammen sein? Es hatte hier und dort vage Hinweise in vergangenen Folgen gegeben. Könnten sie Geliebte sein? Und könnten sie - Sarah und Alyson - als die Schauspielerinnen, die diese Charaktere porträtierten - Lesbierinnen spielen?
"Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden..." hatte Alyson angemerkt, und damit einen ungläubigen Blick auf Sarahs Gesicht hervorgerufen. "Licht! Kamera! Action!" hatte Alyson in ihrer unnachahmlichen Joss-Imitation gesagt, die sie so gut beherrschte. Und sie hatten es getan. Sie hatten sich geküßt. Danach hatte sich Sarah rasch entschuldigt und ihrer Kollegin eine gute Nacht und süße Träume gewünscht. Sie konnte immer noch Aly hören, die Joss imitierte: "Wo, denkst du, gehst du hin? Wir sind noch lange nicht mit dieser Szene fertig! Und mehr Lippenspannung dieses Mal, bitte! Sarah? Sarah!"
Sie mußte immer noch lächeln, wenn sie daran zurückdachte.

Als sie die fertige Folge später gesehen hatte - sie hatte für gewöhnlich nicht die Zeit, sich jede Episode anzusehen, aber dies war eine der seltenen Ausnahmen gewesen - war sie überrascht gewesen. Die gesamte Szene war in der Folge. Joss hatte die Version genommen, in der ihr Statement von einem kleinen Schnauben Alys gefolgt war. Sie hatte nicht einfach die Anerkennung ihrer besten Freundin ignoriert und mit der Zeile über die Möglichkeit, "eine brillante Hexe zu werden", weitergemacht, wie es das Drehbuch vorsah. Stattdessen hatte sie gezeigt, wie sehr sie die emotionale Enthüllung Buffys berührte und verlegen machte.

"Hey, Erde an Buffy!" Willows Stimme brachte sie in die Realität zurück. "Ich meine... Sarah!" korrigierte sie sich.

"Sorry!" Die Schauspielerin lächelte immer noch, und blickte die Rothaarige vor ihr an. So etwas zu sagen war typisch Willow.
"Statt den Löffel zu translokieren, hast du mich translokiert, als du an uns... mich... gedacht hast." beendete sie ihren Bericht.

"Da gibt es allerdings ein Problem", hörte Willow eine sehr vertraute Stimme. Ich wurde ebenfalls hierher translokiert - oder wie auch immer du das nennst!" Alyson trat in den Raum; sie hatte sich nebenan abgetrocknet und trockene Kleidung angezogen. Willow starrte sie an. "O mein Gott!" Willow war erschreckt, denn ihrem Spiegelbild gegenüberzustehen erinnerte sie doch sehr an das letzte Mal, daß eine Doppelgängerin von ihr in Sunnydale aufgetaucht war. Instinktiv stürzte sie sich auf Buffys Waffentruhe.
Aber Aly war ebenfalls vor Schreck erstarrt. Es war schon seltsam genug, in diesem Paralleluniversum zu sein, und vielleicht würde es ihnen sogar möglich sein, hier zu leben und so zu tun, als seien sie Buffy und Willow, aber nun sich selbst... Willow, korrigierte sie sich, gegenüberzustehen, die nun direkt vor ihr stand und einen hölzernen Pflock in der Hand hielt...

"Es ist alles in Ordnung! Sie ist auch aus meiner Welt." sagte Sarah schnell und legte eine Hand auf Willows ausgestreckten Arm. Willow senkte den Pflock. "Sie ist in Ordnung, wirklich." fuhr Sarah fort, nicht vollständig überzeugt davon, daß dies zu der Hexe durchgedrungen war.

"Ja, ich bin... keine... Gefahr", fügte Alyson mit zitternder Stimme hinzu, die deutlich zeigte, wie sehr sie der plötzliche Energieausbruch ihres Gegenübers erschreckt hatte.

"Sorry, aber ich hatte erst kürzlich eine Begegnung mit einer Doppelgängerin, und die kann man nicht wirklich erfreulich nennen", erklärte Willow, während sie den Pflock weglegte. Sarah und Alyson nickten. "Erzählt mir nicht, daß ihr das in eurer Fernsehserie auch hattet", sagte Willow. Sie nickten erneut. Willow schüttelte den Kopf. "Hey, ich kann es nicht glauben. Und Giles wird es auch nicht glauben. Aber er ist der einzige, der herausfinden kann, was eigentlich passiert ist und wie wir es rückgängig machen können."

***

*Klopf! Klopf!*
Rupert Giles öffnete die Tür während er leise vor sich hinmurrte, denn dieser nervige Türklopfer hatte ihn davon abgehalten, die Tasse Tee zu trinken, die er seiner Meinung nach seit Stunden verdiente.
Dann starrte er auf die unerwartete Gäste. Er schloß seine Augen und öffnete sie erneut, als ob er ihnen nicht trauen könnte.
"Hi, Giles", sagte Willow.
"Hallo", echote die andere Willow, die gleich neben ihr stand.
"Zwei Willows? Wie ist das..." brachte er nach einer Weile hervor.
"Das ist eine lange Geschichte", unterbrach Willow ihn. "Und falls sie sich fragen sollten, ob ich die *wirkliche* Willow bin: Gestern morgen baten Sie mich, diese - wenn ich Sie da zitieren darf - einzigartige und alte Ausgabe von 'Sapphos Sprüchen' zurückzubringen. Hier ist sie." fuhr sie fort und händigte ihm das dicke griechische Buch aus. "Niemand sonst könnte davon wissen", fügte sie hinzu.
"Das stimmt", gab er zu.
"Sie ist nicht mal Willow. Ihr Name ist Alyson, und sie ist eine Schauspielerin in einer TV-Serie namens 'Buffy - die Vampirjägerin'", fuhr Willow fort.
"Alyson?" fragte Giles ein wenig verwirrt.
"Ja, ich bin Alyson Hannigan, und das hier ist Sarah Michelle Gellar", antwortete die rothaarige Schauspielerin und deutete auf Sarah, die gleich hinter ihnen stand.
"Also ist das nicht Buffy?" fragte er Willow, nur um sicherzugehen. Willow schüttelte den Kopf.
"Nun, werimmer ihr auch seid und warum auch immer ihr hier seid", sagte er mit einem Seitenblick auf Willow, "...es ist mir ein Vergnügen, euch kennenzulernen." Egal wie verfahren die Situation auch war, Giles blieb immer ein Gentleman.
'Er sieht wirklich aus wie Anthony Head', dachte Sarah. Alyson lächelte den Engländer an.
"Kommt rein. Und dann erzählt mir *genau*, was passiert ist." sagte er, und trat von der Tür zurück, um sie für sie aufzuhalten.

Willow, Sarah und Alyson erzählten ihm die Geschichte gemeinsam.
Giles hatte eine Reihe gezielter Fragen über den Zauberspruch gestellt, und war dann für eine Weile verstummt.
Dies eröffnete Alyson und Sarah die Gelegenheit, die Heimstatt des ehemaligen Bibliothekars zu bewundern. Das charakteristische Element, das sie so typisch für Giles machte, waren natürlich die Bücher. Da waren Bücher in Regalen, Bücher auf Tischen, Bücher auf dem Fußboden. Seit die Sunnydale High nach dem fehlgeschlagenen Aufstieg des Bürgermeisters niedergebrannt war, und mit ihr die Bibliothek, war das Hauptquartier der Scoobies hier gewesen.
"Es muß der Mond sein!" sagte Giles plötzlich.
"Natürlich! Ich habe Thespia für den Zauberspruch angerufen und... sie wird in den alten Texten oftmals mit dem Mond assoziiert." stimmte Willow zu.
"Mit dem Vollmond, um präzise zu sein", fuhr Giles fort. "Und wenn du so freundlich wärst, mir diesen astronomischen Kalender dort zu reichen..." Er zeigte auf eines der vielen Bücherregale. Sarah tat wie ihr geheißen.
"Genau wie ich mir das gedachte habe: Heute nacht haben wir Vollmond. Das hat deine Kräfte verstärkt, so daß sie diesen...", er suchte nach der richtigen Formulierung, "... inter-dimensionalen Effekt hatten."
"Wir müssen die Bücher durchsuchen. Irgendwo muß eine Referenz sein, wie man einen solchen Translokationsspruch umkehren kann." fügte Willow hinzu und schaltete in den Recherchemodus um.

Einige Zeit später - mittlerweile war die Nacht hereingebrochen - nahm Giles seine Brille ab, reinigte die Gläser sorgfältig mit seinem Taschentuch, setzte sie wieder auf und fuhr fort, in einem der Bände zu lesen, die er und Willow in der vergangenen Stunde durchgegangen waren.
"Wie seid ihr - du und Buffy - eigentlich zusammengekommen?" fragte Alyson plötzlich. Sie war während der vergangenen Stunde ungeduldig im Raum umhergewandert, offensichtlich nervös.
"Alyson!" Sarah konnte einfach nicht glauben, was ihre Freundin gerade gefragt hatte.
"Eines Tages fand Buffy einen Zettel, der an einen Baum geheftet war. Er lud sie auf eine Schnitzeljagd durch die gesamte Stadt ein. Währenddessen hatte ich auch eine Nachricht gefunden, die mich zu dem See außerhalb der Stadt leitete... Und schließlich fand ich Buffy dort, die auf mich wartete", erzählte ihnen Willow, während sie weiter durch einige sehr alte und offensichtlich ziemlich fragile Bücher blätterte. "Buffy... Ich hätte niemals geglaubt, daß sie mich genau so sah wie ich sie... als diejenige, die ich liebte und nicht nur als meine beste Freundin." Sie lächelte ob dieser Erinnerungen. "Wir sind miteinander ausgegangen, wir haben uns geküßt..." Ein anderer Gedanke kam ihr in den Sinn und sie zögerte.
"Und das seltsamste an der Sache ist, daß wir niemals herausgefunden haben, wer eigentlich für die Schnitzeljagd verantwortlich war..."
In diesem Moment fand Giles, wonach sie suchten.
"Reverte!" sagte Giles und unterbrach damit den Rotschopf.
"Sie haben es gefunden!" Willow eilte hinüber zu dem Wächter und blickte über seine Schulter auf ein Buch, das noch älter zu sein schien als diejenigen, die sie in der Hand gehalten hatte. "So einfach?" fragte sie. "Einfach ein paar Kräuter und ein lateinisches Wort und Buffy wird zurückkommen?"
"Nicht zu vergessen, daß wir zurück nach Hause gelangen!" fügte Alyson hinzu und stellte sich neben ihr anderes Selbst hinter den Sessel des ehemaligen Bibliothekars, da sie auch einen Blick auf das alte Buch werfen wollte, das das Rezept für ihre Rückkehr enthielt. Sie konnte jedoch nicht einmal einen der seltsamen Buchstaben oder Symbole identifizieren.
"Sie müssen an exakt demselben Ort sein, an dem sie in diese Realität geworfen wurden, aber darüberhinaus... sehe ich keine Schwierigkeiten", führte Giles aus. "Du mußt einfach diese Kräuter sammeln."
"Okay, ich bin gleich zurück." sagte Willow und öffnete die Tür.

"Warte, Willow, ich komme mit dir", sagte Sarah und beeilte sich, zu der Hexe aufzuschließen. Während sie sich zum Garten des Hauses wandten, fragte sich Willow, warum Sarah sie begleitete. Sie vermutete, daß der Grund dafür war, daß sie reden wollte. Okay, sie würden reden. Aber Sarah mußte den ersten Schritt machen. Sie würde warten. Willow kniete sich auf den Boden und begann einige der magieverstärkenden Kräuter abzuschneiden, die Giles in seinem kleinen Garten für besondere Gelegenheiten wie diese züchtete.
"Weißt du, in unserer Serie sind Buffy und Willow nicht zusammen", fuhr Sarah schließlich fort. "Dann und wann gibt es zwar eine zweideutige Szene, die auf verschiedene Weise interpretiert werden kann", sagte sie und stopfte die Kräuter in einen kleinen Sack, den sie mitgebracht hatten. "...und es gibt eine ziemlich lautstarke Gruppe von Fans, die die beiden gerne zusammen sehen würden. Aber die Produktionsfirma besteht weiter darauf, daß nichts dergleichen passieren wird."
"Vielleicht solltest du mit deinem Produzenten reden", schlug Willow vor. "Und denke immer daran: In einem Universum voller Möglichkeiten kann alles passieren..."
"Du hast recht."
Sarah und ihre Kollegin hatten beide gesehen, was in diesem Buffyversum möglich war, und sie stimmten darin überein, daß es richtig war, daß es eine plausible Möglichkeit war. Also würden sie vielleicht ein kleines Gespräch mit Joss führen müssen, wenn sie wieder zurück waren.
"Das sollte reichen", sagte Willow zu der Schauspielerin und deutete auf den Sack, der nun voller Kräuter war. "Und ich denke, es ist Zeit, dich und Aly zurück in eure Welt zu bringen und Buffy zurück zu mir."
Sie gingen zurück in das Haus des Wächters.
"... denken Sie darüber nach", schloß Alyson gerade, als sie den Raum betraten. Giles saß noch immer in seinem Sessel, das Buch auf dem Schoß, aber sein Gesicht war gerötet. "Ich werde, ähm, deinem Rat folgen, danke..." stammelte er, und seine Stimme zeigte, wie verlegen er war - worüber auch immer er und Alyson gesprochen hatten.
'Scheint so, als hätten die beiden auch ein kleines Gespräch gehabt', dachte Sarah und warf ihrer Kollegin einen fragenden Blick zu. 'Olivia', formte Alyson mit den Lippen. Sarah grinste und als sie hinüber zu Willow blickte, sah sie, daß die Rothaarige das gleiche tat. Offensichtlich war sie ebenfalls gut im Lippenlesen.
"Also... habt ihr...alles?" fuhr Giles fort und schien endlich seine Fassung wiederzufinden.
"Ja", antworteten Sarah und Willow im Chor.
"Dann schlage ich vor, ihr startet sofort zum Campus. Es besteht eine gute Chance, daß, ähm, um diese Zeit die Vampiraktivitäten noch nicht ihren Höhepunkt erreicht haben." schloß er.
"Richtig. Zeit, auf Wiedersehen zu sagen, Mädels", fügte Willow hinzu.
Also sagten Sarah und Aly dem Wächter Lebewohl und die drei Frauen verließen das Haus in Richtung des botanischen Gartens der Uni Sunnydale.

***

Einige Zeit und einen gepfählten Vampir später - dank einem Jägerinnen-Double zur Ablenkung (warum müssen diese Vampire auch immer erst *reden*, bevor sie dich killen?), einer Flasche Weihwasser, die Giles Alyson geschenkt hatte und schließlich der formellen Vorstellung von Willows Pflock - erreichten sie schließlich ihr Ziel.
"Okay, da wären wir", sagte Willow und deutete auf den Teich. "Das ist, wo 'der Adler gelandet' ist, stimmts?" Sie nickten. "Dann ist das, wohin ihr gehen müßt."
"Aber zunächst... gebt mir eure Hände", befahl sie. Willow nahm eine Hand sowohl von Sarah als auch von Willow in die ihre. "Habt keine Angst! Das wird funktionieren, okay?" versicherte sie ihnen, als sie die Unsicherheit in ihren Mienen sah.
Plötzlich hatte sie eine wundervolle und zugleich schelmische Eingebung. "Amiculae aeternae", flüsterte sie.
"Hast du etwas gesagt?" fragte Alyson.
"Nein! Ich... habe nur... laut gedacht. Das ist... wenn dein... Mund sich... bewegt, obwohl du das eigentlich gar nicht willst..." stammelte Willow und wurde rot.
Sie ließ die Hände der beiden los und trat zurück. Die beiden wateten in den Teich, bis ihnen das Wasser bis zu den Hüften stand.
"Bye, und vielen Dank für eine beeindruckende Erfahrung", sagte Sarah lächelnd. Alyson winkte ihr nur zum Abschied zu.
"Viel Glück..." sagte Willow. "Okay, los gehts!"
"Thespia, reverte!" rezitierte sie, während sie eine Handvoll der Kräuter in den Teich warf.
Ein greller Blitz umfing plötzlich die beiden Schauspielerinnen, als ob das Gewebe des Universums selbst für eine Sekunde aufgerissen wäre, um Lichtstrahlen eines anderen Ortes, einer anderen Zeit hereinzulassen.
Dann waren die beiden verschwunden.
Und dann fiel Buffy in den Teich an exakt derselben Stelle, an der die beiden einen Moment zuvor gestanden hatten.
Und dann begann Willow zu grinsen.
Buffys Kleidung war komplett durchnäßt. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war einer der puren Konfusion. Und sie sah verdammt sexy aus. Willow hielt es nicht länger aus. "Mein Liebling!" rief sie aus und warf sich in die Arme ihrer Geliebten.
"Hey", brachte Buffy einen langen Kuß später heraus, "ich dachte, ich war nur für einige Stunden weg!"
"Für mich schien es beinahe wie eine Ewigkeit", war die Antwort des Rotschopfs.
Buffy umarmte ihre Geliebte noch einmal, und Hand in Hand gingen sie zur Stevenson Hall.


EPILOG

"Und der diesjährige Emmy für die beste dramatische Fernsehserie geht an... Buffy - die Vampirjägerin!"
Das Bild auf dem Fernsehschirm wechselte zu Sarah Michelle Gellar, die breit lächelte. Während sie sich aus ihrem Sessel erhob, wechselte das Bild erneut und zeigte Alyson Hannigan, die ebenfalls aufstand.
"Der Preis wird von den beiden Hauptdarstellerinnen Sarah Michelle Gellar und Alyson Hannigan in Vertretung von Serienschöpfer und -produzent Joss Whedon entgegengenommen, der leider heute nicht bei uns sein kann", fügte der Kommentator hinzu.
Nachdem sie es bis in den Mittelgang geschafft hatten, gingen die beiden Hand in Hand zur Bühne und zu dem Pult mit dem Mikrofon. Sarah nahm die schwere Statuette aus der Hand des Laudators entgegen, hielt sie hoch und sagte "Danke schön!". Sie reichte sie dann an ihre Kollegin weiter, die sie auf dem Pult platzierte. "Danke", sagte auch Alyson.
Sie wandten sich beide zur Close-Up-Kamera und ohne daß ein Wort des Einverständnisses nötig gewesen wäre, nahm Sarah Alysons Hand in die ihre. "Nur um euch zu zeigen, was für zwei Menschen möglich ist, die sich lieben... deren Liebe stärker ist als jede Produktionsfirma oder gesellschaftliche Akzeptanz...", sagte sie.
"Buffy/Willow-Shipper, das ist für euch!" fügte Alyson hinzu, die wußte, was jetzt kommen würde. Sarah wandte ihr Gesicht Alyson zu und dann, während sie sanft mit einer Hand ihren Nacken hielt und mit der anderen einige rote Strähnen aus dem Gesicht strich, küßte sie sie auf den Mund. Alyson vertiefte den Kuß, indem sie Sarahs Mund mit ihrer Zunge erforschte. Es war ein süßer, zärtlicher, feuchter, endlos andauernder Kuß.
Das war der Moment, in dem der Regisseur sich von seiner Erstarrung erholte und entschied, daß er genug getan hatte, um gefeuert zu werden. Bald würden die Telefon anfangen, zu klingeln und zu klingeln und zu klingeln...
Während das Bild auf dem Fernsehschirm zur nächsten Werbepause wechselte, küßten sich die beiden Schauspielerinnen immer noch, sich der Tatsache unbewußt, daß sie die Welt verändert hatten - für immer.